Wunder der chilenischen Atacama-Wüste
Der trockenste Ort der Welt
Die Atacama-Wüste ist mit ihren außergewöhnlichen Mondlandschaften, Salzebenen, sprudelnden und ausbrechenden Geysiren, heißen Flüssen und üppigen Oasen etwas, was du so noch nie gesehen hast. Es ist eine Welt ganz für sich mit extremen Naturphänomenen und atemberaubenden Schönheit en.
Die späte Nachmittagssonne wirft lange Schatten auf die zerklüftete Landschaft der Atacama-Wüste. Sie färbt zerklüftete Felsen und sanfte Dünen des Mondtals in ein tiefes Zinnoberrot. Vor einer Stunde sind wir im Explora Atacama Resort in San Pedro de Atacama zu Pferd aufgebrochen. Unsere Führerin Fernanda Donoso, eine Wüstenexpertin, reitet vorneweg. Das Hinterteil ihres Pferdes wiegt rhythmisch hin und her,. Mein edles Ross folgt, während ich surreale Landschaften bestaune. Das einzige Geräusch ist das Scharren der Hufe auf kargem Boden.
Der Boden ist rissig von der Trockenheit, hart und unversöhnlich, wie die Haut eines alten Riesen, der jahrhundertelang unter der brennenden Sonne geschlafen hat
Alter Riese
Die Atacama-Wüste, ein endloses Meer aus rostigen Farbtönen, erstreckt sich wie ein versunkener Traum unter einem Himmel, der selten Tränen vergießt. Von der zerklüfteten Pazifikküste bis tief in die Anden hinein scheint diese riesige, trockene Landschaft im Norden Chiles wie eingefroren zu sein. Ein Ort, an dem sich sogar der Wind vorsichtig zu bewegen scheint, als wolle er die zerbrechliche Ruhe nicht stören. Vielleicht ist es hier aber auch einfach zu heiß, selbst für den Wind. Der Boden ist rissig von der Trockenheit, hart und unversöhnlich, wie die Haut eines uralten Riesen, der jahrhundertelang unter der brennenden Sonne geschlafen hat.
Manche sagen, der Name der Region komme von ‘tacama’, dem Quechua-Namen für einen schwarzen Vogel mit weißer Brust, der sowohl in Chile als auch an der peruanischen Küste heimisch ist. Andere Theorien verweisen auf Kunza, der alten Sprache der Atacameños, und legen nahe, dass die alten Völker ihr Land “Atchamar” nannten.
Der Kontrast zwischen der intensiven Sonne und den kühlen Winden in der Nacht malt eine magische Landschaft
Trocken
Bei Sonnenaufgang, wenn die ersten Lichtstrahlen die Anden berühren, werden die Sanddünen und Felsformationen in eine Palette aus Rot, Orange und Gold getaucht. Der Kontrast zwischen der intensiven Sonne und den kühlen Winden in der Nacht malt eine magische Landschaft, als ob die Wüste im Anbruch des Tages atmet. “Manchmal, nach seltenen Regenschauern, blühen kleine bunte Blumen. Aber nur ein paar Tage”, sagt Fernanda. Regen ist extrem selten. Die Niederschlagsmenge liegt zwischen 3 und 15 Millimetern pro Jahr. Zum Vergleich: In Großbritannien fallen jährlich etwa 800-1400 Millimeter. In dieser Wüste gibt es Orte, an denen kein Regen fällt. Und kein Leben existiert. Das ist die Atacama.
Das Mondtal (Valle de la Luna), benannt nach seinem mondähnlichen Aussehen, sieht wirklich wie ein anderer Planet aus. Hoch aufragende, zahnähnliche Formationen, vom Wind geformte Dünen und trockener, rissiger Boden schaffen eine so unwirkliche Szenerie, dass ich mich frage, ob ich hier noch auf der Erde bin. Als wir tiefer in das Tal hineinfahren, erklärt Fernanda: “Diese Felsformationen wurden über Millionen von Jahren von Wind und Regen geformt. Sie haben die Landschaft sehr sehr langsam zu dem gemacht, was du jetzt siehst.”
Salz
Geologisch gesehen ist die Atacama ein lebendes Museum. Über Millionen von Jahren wurde die Region geformt durch tektonische Bewegungen, vulkanische Aktivität und Erosion.
Der Salar de Atacama, die größte Salzebene in Chile, ist eine blendend weiße Landschaft, die sich bis zum Horizont erstreckt. Eine Fahrt über die Salzebene fühlt sich an, als durchquerte man ein endloses Meer aus Salz. “Diese Ebene war einst ein großer See. Jetzt ist sie einer der trockensten Orte der Erde”, sagt Fernanda. “Die Salzebenen sind die Überreste von alten Seen, die unter der prallen Sonne verdunstet sind. Deshalb ist der Salzgehalt so hoch.”
Trotz der scheinbar rauen Bedingungen gedeiht hier das Leben. Flamingos mit rosafarbenen Federn waten anmutig durch flache Salzteiche. Sie suchen nach mikroskopisch kleinen Algen und Salinenkrebsen. “Die Tiere sind Meister des Überlebens”, erklärt Fernanda. “Flamingos haben spezielle Drüsen, die das Salz aus dem Wasser filtern, wenn sie trinken”, sagt sie, während die Vögel salziges Wasser nippen und nach Garnelen jagen.
“Man spürt immer die Präsenz des Vulkans. Er ist wie ein stiller Wächter des Landes.”, sagt Fernanda und zeigt auf den schneebedeckten Gipfel, der über der Stadt thront.
San Pedro de Atacama
Die Cordillera de la Sal, eine Reihe von Salzbergen, bildet das Rückgrat der Wüste. Dieser Gebirgskamm besteht größtenteils aus Steinsalz, das vor etwa 23 Millionen Jahren durch Verdunstung entstand. Später wurden die Salzschichten durch tektonische Kräfte komprimiert und zu dem Gebirge aufgetürmt, welches wir heute sehen.
Unsere Lodge, Explora Atacama, liegt in der Oase von San Pedro de Atacama, im wunderschönen Ayllu de Larache. Einst wurde dies von alten Atacameño-Familien bewohnt. San Pedro de Atacama, die Hauptstadt dieser Wüste, ist eine kleine kulturelle Oase inmitten der Wüste und der perfekte Ausgangspunkt für jeden Reisenden. Mit seinen charmanten Lehmhäusern und engen Gassen scheint die Zeit hier langsamer als anderswo zu vergehen. Doch die Lebendigkeit der Stadt stammt von ihrer reichen Geschichte. “San Pedro war einst eine wichtige Station der Handelsrouten indigener Völker”, erzählt uns Fernanda, während wir die Hauptstraße entlanglaufen, vorbei an Cafés und Geschäften mit handgefertigtem Schmuck und Textilien.
Die Stadt ist auch das Tor zu einigen der spektakulärsten Naturwunder der Region, darunter die Geysire von Tatio und der Vulkan Licancabur. “Man spürt die Anwesenheit des Vulkans,. Er ruht wie ein stiller Wächter über dem Land”, sagt Fernanda und zeigt auf den schneebedeckten Gipfel, der die Stadt überragt.
Ein Tanz von Feuer und Dampf
Bei Tagesanbruch erreichen wir das Geysirfeld von El Tatio, das auf einer Höhe von 4.320 Metern liegt. El Tatio ist ein geothermisches Feld, in dem Dutzende von Geysiren zu sehen sind. Es ist das drittgrößte Geysirfeld der Welt nach dem Yellowstone Nationalpark in den USA und dem Tal der Geysire im russischen Kamtschatka. Die Luft ist scharf und eisig. Die Landschaft wird durch die aufsteigenden Dampfschwaden verändert. Rund um uns herum spucken achtzig Geysire kochendes Wasser meterhoch in die Luft. Es ein gewaltiges Schauspiel der rohen Energie von Mutter Erde.
Ein kraftvolles Schauspiel der rohen Energie von Mutter Erde: Achtzig Geysire spucken kochendes Wasser meterhoch in die Luft
Wächter der Wüste
Trotz ihrer Härte ist die Atacama seit langem die Heimat der indigenen Atacameño-Völker. Man nimmt an, dass die Atacami-Kultur, wie die frühen spanischen Entdecker sie nannten, um 500 v. Chr. entstand. Zu der Zeit entstanden hier die ersten landwirtschaftlichen Siedlungen.
Die Völker entwickelten eine tiefe Verbindung zum Land. So wissen sie genau, wo sie Wasserquellen finden. “Die Atacameños betrachten die Wüste als ein Lebewesen, das respektiert werden muss”, sagt Fernanda. Sie erklärt, wie die Indigenen vor Jahrhunderten in kleinen Oasen Landwirtschaft betrieben und Lamas hüteten.
Der Anbau von Quinoa und Mais unter diesen trockenen Bedingungen war eine Meisterleistung des Einfallsreichtums. Intelligente Bewässerungssysteme sorgten dafür, dass das knappe Wasser optimal genutzt wurde. “Die Menschen hier wissen: Wenn du die Wüste nicht respektierst, kann sie dir alles wegnehmen. Deshalb führen sie Rituale und Zeremonien durch, um das Land zu ehren”, fügt Fernanda hinzu.
Die ersten europäischen Entdecker, die das Gebiet erreichten, das heute als Atacama-Wüste bekannt ist, wurden von Erzählungen über enorme Goldvorkommen angelockt. Der spanische Konquistador Diego de Almagro setze nach einer gefährlichen Anden-Reise als erster europäischer Abenteurer seinen Fuß in die Weite der Atacama.
Die ersten europäischen Entdecker, die hierher kamen, wurden von Erzählungen über enorme Goldvorkommen angelockt.
Rio Blanco
Nach dem Besuch der Geysire von El Tatio steigen wir steil auf, um den Bergkamm zu überqueren. Sauerstoff ist jetzt ein rares Gut. Dann geht es langsam hinunter, immer im Zickzack über Steine bis zu einem besonderen Bach: dem Rio Blanco. Seine warmen Thermalwasser entfalten fast magische Wirkung. Während wir am Ufer entlanglaufen, steigt Dampf aus dem Wasser. Um uns herum Moose, Gräser, Kakteen und Sträucher. Wunderschön. Fast unwirklich. “Wasser ist Leben, auch wenn es kocht.”, lacht Fernanda.
Nachdem wir dem Bach etwa zwei Stunden lang gefolgt sind, kommen wir an eine Stelle, an der das Wasser die perfekte Temperatur hat, etwa vierzig Grad Celsius. Ein kleiner Wasserfall erzeugt Blasen im Becken. Da muss ich rein! Innerhalb von Sekunden bin ich ausgezogen. Dann steige ich in das herrlich heiße Wasser. “Es hat heilende Kräfte. Seine Mineralien wie Schwefel und Magnesium helfen gegen Erschöpfung”, erklärt Fernanda. Ich tauche meinen Kopf unter die schäumenden Blasen. Es fühlt sich an wie im Himmel.
Vicuñas, elegante und schlanke Verwandte des Lamas, bewegen sich anmutig an den Ufern des Rio Blanco
Vicuñas
Trotz der Trockenheit hat die Atacama einige Bewohner. Vicuñas, elegante und schlanke Verwandte des Lamas, bewegen sich anmutig an den Ufern des Rio Blanco. Sie kauen an den spärlichen Grashalmen. Ihr Fell ist dünn und fein und schützt sie vor kalten Nächten. Wenig später hüpft ein weiteres seltsames Wesen über die Felsen. Ein Viscacha, ein Nagetier, das wie eine Kreuzung aus Kaninchen und Eichhörnchen aussieht. Flink springt es von Fels zu Fels. Sein dicker Schwanz schützt gegen den kühlen Wind, wenn es sich auf einem felsigen Aussichtspunkt ausruht. Über uns kreist ein majestätischer Andenkondor am Himmel.
Könnte es derselbe sein, den ich vorhin über uns schweben sah, als mein Pferd auf den losen Steinen des Mondtals nach Halt suchte? Falls ja, scheint der majestätische Vogel ja kein großes Vertrauen in mein Überleben zu haben. Andenkondore ernähren sich hauptsächlich von toten Tieren. “Keine Sorge”, lacht Wüstenexpertin Fernanda. “Solange du mir folgst, wird alles gut gehen.” Ich folge ihr. Die Atacama-Wüste ist kein Ort für Ungehorsam.
Entscheide dich für Explora
Seit mehr als dreißig Jahren bereist das B Corp-zertifizierte Unternehmen Explora entlegenste Winkel und unberührte Naturlandschaften des südamerikanischen Kontinents. Die Liebe, die sie für diese Orte hegen, darunter das Naturschutzgebiet in Torres del Paine und das Puritama-Schutzgebiet im Tal des Puritama-Flusses in der Atacama-Wüste, entwickelte sich zu dem starken Wunsch, diese einzigartigen Regionen zu schützen.
Explora engagiert sich aktiv in Projekten zum Schutz von Ökosystemen. Gleichzeitig bieten sie einzigartige Reiseerlebnisse. Ihre Initiativen konzentrieren sich darauf, Reisende über die Bedeutung des Naturschutzes und das empfindliche Gleichgewicht der Natur aufzuklären.
Ein wichtiger Aspekt der Arbeit von Explora ist die Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinden, um nachhaltige Praktiken zu fördern, die sowohl den Menschen als auch den Wildtieren zugutekommen. Dazu gehört die Unterstützung lokaler Naturschutzprogramme, Aufforstungsmaßnahmen und Initiativen zum Schutz der Wildtiere. Durch die Einbeziehung lokaler Reiseleiter und Experten stellt Explora sicher, dass Reisende authentische Einblicke in die Regionen erhalten.
Außerdem investiert Explora in eine umweltfreundliche Infrastruktur und minimiert so seinen ökologischen Fußabdruck. Die Lodges wurden unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit entworfen und nutzen erneuerbare Energiequellen und nachhaltige Materialien. Dieses Engagement trägt dazu bei, die natürliche Umgebung zu schützen und den Gästen ein komfortables und intensives Erlebnis zu bieten.
Explora arbeitet mit lokalen Gemeinschaften zusammen, um nachhaltige Praktiken zu fördern
Entdecke die Atacama-Wüste mit Explora
Explora ist wirklich wunderbar. Nicht die billigsten, aber vielleicht die besten, wenn du gerne in die Natur eintauchst, das Abenteuer liebst und ein Herz für unseren schönen Planeten hast. Mit sorgfältig gestalteten Lodges in abgelegenen Gebieten, von der Atacama-Wüste über Patagonien, Rapa Nui, Peru und Bolivien bis hin zu Expeditionen in Feuerland, dem Heiligen Tal und bald auch Island, bietet Explora tiefgreifende Erkundungen der unberührten Natur und der lokalen Kulturen.