1993 begann Fredrik Broman seine Fotokarriere in seiner Heimatbasis, dem Råne-Flusstal in der schwedischen Arktis. Nachdem er viele Jahre als kommerzieller Reisefotograf gearbeitet hatte, beschloss er, das Aurora Safari Camp aufzubauen. Er erlernte neue Fähigkeiten und sammelte Erfahrungen , um den Tourismus in den nördlichen Waldlandschaften bestens zu entwickeln.
Fredrik Broman
Wie lange arbeitest Du schon mit der Kamera, Fredrik?
“Als Kind und Jugendlicher habe ich eigentlich nur gezeichnet”, erzählt Fredrik. “Später ging ich zur schwedischen Marine und fuhr ein halbes Jahr auf den Ozeanen. Um diese Reise zu dokumentieren, kaufte ich mir eine komplette (analoge) Spiegelreflexausrüstung. So wurde ich süchtig. Also wurde ich professioneller Fotograf, vieles knipste ich für die Marine. Das war 1993, gerade mal 22 Lenze zählte ich damals. Ich wuchs in der Nähe von Stockholm, in Uppsala, auf – bei meiner Großmutter und meinem Stiefvater. Ich hatte eine ständige Sehnsucht nach dem Norden. Während meiner ersten 8 Jahre als Kind hatten wir ein Bauernhaus am Kalix-Fluss hier im Norden, und ich schätze, diese Kindheitserinnerungen ließen mich diesen Ort nie vergessen. Die Schulferien verbrachte ich mit meiner Mutter und meinem Stiefvater hier in kleinen Wildnishütten, eine davon besitzen wir immer noch. Ich verbrachte viel Zeit mit meinem Vater und meinem Bruder beim Angeln und ich erforschte das Råne-Flusstal. Diese Erfahrungen haben mich echt tief geprägt und auch meine Vorstellungen davon, wo ich in Zukunft sein möchte.”
Wie war es damals, als Du versuchtest, Deinen Lebensunterhalt als Vollzeit-Fotograf zu verdienen?
“Nun, harte Arbeit, natürlich. Du brauchst soziale Fähigkeiten, um mit potenziellen Kunden in Kontakt zu treten. Dann war da noch meine Mutter, die – natürlich – dachte, ich sollte was Ordentliches lernen (lacht). Aber sie unterstützte mich auch. Jedenfalls habe ich an der Universität Luleå Unterricht in Pädagogik, Mathematik und Naturwissenschaften genommen und bin erstmal Lehrer geworden. Die Kombination meiner fotografischen und pädagogischen Fähigkeiten brachte mich nach Kenia und gab mir eine neue Perspektive. Und zwar aus der Kombination Tourismus und Fotografie. Ich bekam eine Stelle an der Schwedischen Schule in Nairobi und schrieb während dieser Zeit auch ein pädagogisches Buch über die Savanne und die Masai – für Schulen in Skandinavien. Ach, das waren herrliche Jahre”.
Fredrik, bist Du nun Reiseführer, Reiseveranstalter oder Fotograf?
“Haha, nun… Alles fing mit der Fotografie an. Die treibt mich immer noch an. Ich liebe es, mich hier kreativ weiter zu entwickeln. Die Arbeit muss einen Sinn haben. Das war nicht immer der Fall. Ich war von Anfang an ein kommerzieller Fotograf, ich habe Stock-Bilder verkauft (was sich in jenen Tagen noch auszahlte). Dann begann ich, Fototouren anzubieten. Schnell wurde ich süchtig nach der Aurora Borealis – und logischerweise fügte ich eine passende Tour zu meinem Angebot hinzu. Ich habe so einen guten Platz im Leben gefunden – ich empfing Gäste und hielt Workshops ab. Und so fand ich auch einen guten Sinn für meine Bilder von dieser Gegend in Nordschweden.”
Die Jahre in Kenia haben mir sehr geholfen, sie gaben mir eine Perspektive auf Basis intensiver und bereichernder Erfahrungen – Dank der Möglichkeiten, die ich dort hatte
“Etwas zu schaffen, was meine kleine Gemeinschaft in Kenia wirklich voranbringen würde, das war mir wichtig. Ein Camp zu errichten, fühlte sich nach meiner Erfahrung in der Masai Mara-Savanne nur natürlich an. Schon 2001 hatte ich die Idee, ein Camp in der schwedischen Arktis zu errichten, aber ich brauchte bis 2013, um das tatsächlich zu verwirklichen. Und hier sind wir nun, mit einem Camp, das mittlerweile zu einer Lodge mutiert ist. Der Außenposten liegt etwas weiter flussaufwärts. Bald werde ich übrigens eine Outdoor-Firma gründen und Heißluftballonfahrten anbieten. All dies kommt aus meiner Vision, “vorstellbare Bilder umsetzen”, meine Ideen, was man anstellen und ausstellen kann, haha! Die Jahre in Kenia haben mir sehr geholfen, sie gaben mir eine Perspektive auf Basis lernintensiver und bereichernder Erfahrungen – Dank der Möglichkeiten, die ich dort hatte.”
Wie glaubst du, wird sich Deine Fotografie weiterentwickeln?
“Ich möchte eine Galerie eröffnen! Das kommt auch noch dazu. Sie wird in einem ehemaligen Lebensmittelladen im Dorf Gunnarsbyn, hier im Råne-Flusstal, entstehen. Deshalb haben wir den Laden vor einigen Jahren gekauft. Ich würde gerne auch mit Kunstdrucken arbeiten und Veranstaltungen organisieren, Ausstellungen zählen natürlich auch dazu. Alles soll die Natur und Kultur des arktischen Europas zum Gegenstand haben. Gäste, die wir hier beherbergen, sollen mit ihren Schneemobilen, Kanus oder Kajaks hierher kommen. Wir wollen ihnen anbieten, die Galerie zu besuchen, sich zu erfrischen und dann wieder in die Wildnis einzutauchen. Klar, all die harte, aber lohnenswerte Arbeit, die wir für den Aufbau unseres kleinen Tourismusbetriebs geleistet haben, hat viel Energie gekostet. Da hatte ich kaum noch Kraft für die Kamera und das Bildermachen. Dennoch, die Galerie fühlt sich gut and, ich bin auf dem richtigen Weg damit. Ich möchte ja auch, dass sich neben meinen Bildern noch etwas entwickelt. Und das ist eben die Galerie.”
Ich würde gerne auch mit Kunstdrucken arbeiten und Veranstaltungen organisieren, Ausstellungen zählen natürlich auch dazu. Alles soll die Natur und Kultur des arktischen Europas zum Gegenstand haben
Wie kannst Du das alles bewältigen?
“Nun, als ich 1998 in Kenia ankam, hörte ich von einem Reiseveranstalter. Ich suchte sein kleines Büro auf. Es wurde von Jungs aus Schweden geleitet und hatte ein Lager in der Masai Mara. Sobald ich durch die Tür kam, sagte der Typ links im Büro zu mir: “Hey, du hast in dem kleinen Laden außerhalb von Uppsala gearbeitet, in dem ich aufgewachsen bin, etwa 1988/89!” Und ja, das stimmte tatsächlich. Es war Jonas Gejke, mein heutiger Partner in meiner Firma hier im Norden. Unglaublich! Er hat seine Geschäfte in Afrika immer noch, ist aber mit seiner Familie nach Gunnarsbyn im Råne-Flusstal gezogen – nach 25 Jahren in Kenia. Er ist ein echter Experte für die operative Tour-Organisation. Genau das brauche ich und das ergänzt uns. Seitdem ich ihn an diesem Tag im November 1998 in seinem Büro in Nairobi getroffen habe, arbeiten wir nun zusammen. Gemeinsam haben wir viele Touren und Projekte in Kenia, Ruanda, Tansania und der schwedischen und norwegischen Arktis gestemmt.”
Lust auf ein einmaliges Nordlicht-Erlebnis?
Aurora Safari Camp
Während deines Aufenthalts im Aurora Safari Camp wird dir der Fotograf Fredrik Broman die Feinheiten des nächtlichen Fotografierens beibringen: Von der Aurora bis zum Einfangen des Sternenhimmels. Auch sonst gibt es im Camp viel zu tun. Du kannst Schneeschuhwandern, Skilanglaufen, Fatbike fahren oder eine Hundeschlittentour unternehmen.
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